RECREATE

RECYCLING TECHNOLOGIES FOR CIRCULAR REUSE AND REMANUFACTURING OF FIBER-REINFORCED COMPOSITE MATERIALS

© Fraunhofer WKI | Peter Meinlschmidt
Rotorblätter von Windenergieanlagen bestehen aus verschiedenen, miteinander verklebten Materialien (Hybride) – unter anderem Balsaholz sowie Faserverbundkunststoff mit Glasfasern (GFK) oder Carbonfasern (CFK).
© Fraunhofer IWU | Justus von Freeden
Projektstruktur von RECREATE.

Das Hauptziel des EU-Projekts RECREATE ist die Entwicklung von innovativen Technologien zur Förderung der profitablen Wiederverwendung von End-of-Life-Verbundwerkstoff-Komponenten für industrielle Anwendungen. Das Projekt gliedert sich in verschiedene technologische Use-Cases und adressiert eine Vielzahl unterschiedlicher Zielsektoren wie Windenergie oder Automobilindustrie. Die Fraunhofer-Institute IWU und WKI arbeiten gemeinsam mit weiteren Partnern an der Gestaltung und Fertigung wiederverwendbarer Faserverbundstrukturen eines Windkraftrotorblattes.

Faserverstärkte Kunststoffe (FVK) bieten eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht und sind sehr beständig gegenüber Chemikalien und Korrosion. In vielen mechanisch belasteten Bauteilen werden sie bereits eingesetzt, u. a. in Gehäusen von Bohrmaschinen und anderen Elektrowerkzeugen oder als Hülle von Windkraftrotorblättern. Auch in Sportgeräten wie Surfboards oder Skiern sorgen faserverstärkte Kunststoffe für Bruchfestigkeit und Langlebigkeit. Aufgrund ihrer hervorragenden Materialeigenschaften werden faserverstärkte Kunststoffe außerdem immer mehr zur Schlüsseltechnologie für klimafreundliche Leichtbaulösungen im Fahrzeugbau und in der Bauindustrie.

Im Sinne der EU-Förderprogrammziele trägt das Projekt RECREATE dazu bei, dass bestehende Produkte aus faserverstärkten Kunststoffen kreislauffähig umgestaltet und neue Anwendungen von Beginn an kreislauffähig konzipiert werden. Die Projektergebnisse sollen außerdem dabei helfen, dass die Prozesse rund um die Verarbeitung von faserverstärkten Kunststoffen europaweit standardisiert werden können. Dazu zählen beispielsweise Rezyklat- und Materialdefinitionen, Analysemethoden, Prüfungen der Materialqualität und der Recyclingfähigkeit sowie Methoden für die Rückverfolgbarkeit.

Das Projekt liefert wichtige Grundlagen für einen verstärkten Einsatz von faserverstärkten Kunststoffen und ihre Herstellung in Europa sowie die Recyclingfähigkeit daraus hergestellter Produkte. Davon könnten zahlreiche Unternehmen aus diversen Branchen profitieren

  • Demontagegerechte Konstruktion, die auf einer Modularisierung des Windrotorblattes beruht
  • Technologien und Materialien für lösbare Klebverbindungen
  • Nutzung automatisierbarer Fertigungsverfahren zur Fertigung von Rotorblattkomponenten
  • Nutzung von Rezyklaten und nachwachsenden Rohstoffen
  • Zerstörungsfreie Prüfungen zur Beurteilung des Bauteilzustands

Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Union finanziert (Horizon Europe, Topic: HORIZON-CL4-2021-RESILIENCE-01-01).